Es gab eine Zeit als noch die Goldgräber-Stimmung in den Mobile App Stores herrschte: Unternehmen wollte um jeden Preis Ihren Namen und Ihr Logo im App Store sehen. Oftmals folgte die Enttäuschung, denn es brachte keinen Mehrwert. Apps sind nach wie vor eine teure Investition und man muss sicherstellen dass sich diese lohnt.
Die Vorteile aus unternehmerischer Sicht
- Enorme Kundenbindung durch Anbieten von Lösungen auf alltägliche Probleme
- Marketing-Effekt: Der Name bzw. die Marke bekommt eine starke Präsenz im Bewusstsein des Kunden
- Nice-to-Have: Obwohl viele Unternehmen im App Store präsent sind, hat es immernoch die Wirkung von Exklusivität
Das Problem
Endverbraucher haben einen bestimmten Satz von Apps auf Ihren Smartphones welche Sie benutzen. Dabei sind es aus Kapazitätsgründen in der Schweiz im Durchschnitt 21 Stück.
Oftmals sieht man es insbesondere bei den grossen Namen solche Apps, welche nichts anderes machen als eine abgespeckte Version Ihrer Websites zu bieten.
Problem von solchen Webseiten-Abbildungen mit nativen Technologien ist, neben den relativ hohe Kosten (Webservices zum Bereitstellen der Informationen, Nativen Clients für verschiedene Plattformen) auch der fehlende Nutzwert für den Kunden. Wenn er sich über diese Dinge informieren will kann er einfach die Website des Herstellers aufrufen und bekommt dort immer die aktuellsten Informationen.
Es wird in vielen Fällen vergessen das Apps auch gewartet werden müssen, einmal entwickeln und in den Store stellen reicht bei Weitem nicht. Siehe z.B. der Wechsel von iOS Version 6 zu den völlig neuen Design-Prinzipien von iOS 7. Wenn man hier keine Kunden verlieren will muss man reagieren.
Die Kernfrage die aus dem Problembeschreib resultiert: Lohnen sich die doch höheren Kosten für eine native App oder reicht auch eine abgespeckte Version einer Mobilen Website? Oder: Biete ich dem Benutzer genügend Mehrwert das er die App runterlädt und sie nicht sofort wieder löscht?
Erster Schritt: Bild über die Zielgruppe machen
Wie lässt sich dieser Effekt also erzielen? Das ist nicht einfach zu beantworten und variiert von Branche zu Branche. Wie so oft in Marketing-technischen Fragen lassen sich Theorien nur beweisen indem man sie umsetzt und Messungen anstellt.
Essentiell ist aber, dass man bereits im Vorfeld die Interessen der Kunden kennt. Das gestaltet Sich am einfachsten, wenn man bereits eine Webseite hat die über längere Zeit hinweg läuft und mithilfe von Tracking-Tools wie Google Analytics ein genaues Bild liefert.
Zweiter Schritt: Probleme identifizieren
Anhand der Kundengruppe lassen sich oftmals Probleme identifizieren.
Grob gesagt kann man beispielsweise bei vielen Apps eine Grundfunktionalität erkennen: Problemlösung.
Whatsapp und Konsorten lösen das Problem bzw. stillen die Nachfrage nach einem Tool zur unbeschwerten und kurzen Kommunikation ohne lange Umschweife.
Tools wie Shazaam bieten unkompliziert die Lösung zum uralten Problem „Wie heisst dieser Song“.
Die SBB-App als weiteres Beispiel, löst das Problem der Suche nach ÖV-Verbindungen wenn man bereits unterwegs ist.
Das lässt sich auf viele der erfolgreichen Mobile Lösungen übertragen.
Dritter Schritt: Problem-Lösung
Hat man die Probleme identifiziert, kann man relativ einfach mit dem zur Verfügung stehenden Mittel eine Lösung dafür konzipieren.
Dabei ist die Lösung nicht immer eine Mobile App, oft reichen auch Mobile Websites dazu aus. Das spart nämlich massiv Kosten und kann so als relativ risikofreie Investition betrachtet werden.
Ausblick: Mobile Apps machen teilweise Sinn
Abschliessend ist zu sagen, das dieses Thema nach wie vor komplex ist, und es in gewissen Fällen nicht sinnvoll ist. Es gibt aber durchaus auch Fälle, wo Apps die Kundenbindung mit sinnvoll eingesetzten Features steigern können. Als Beispiel können wir aus eigener Erfahrung beispielsweise die App der Fotoschule Baur nennen.
Diese erfüllt effektiv einen Zweck, weshalb es hier Sinn macht.
Bald wird der zweite Teil dieser Artikel-Reihe erscheinen, wo wir mithilfe eines sehr konkreten Fallbeispieles zeigen, wie man dem Kunden einen Mehrwert über eine App bieten kann.
Falls Sie an einer Mobil-Lösung interessiert sind, oder ihre Mobile Strategie überdenken wollen, zögern Sie nicht uns zu kontaktieren.